Ursprung des Augentrainings

William H. Bates   -   Leben und Werk

William H. Bates Pioneer im Augentraining

Er war Arzt und Wissenschaftler in New York mit einer neuen ungewöhnlichen Annäherung an Sehverschlechterungen. Er wurde oft denunziert, gewann dennoch eine große Anhängerschar weltweit.

Er war Chirurg und in mehreren New Yorker Krankenhäusern tätig, entwickelte eine neue Operation zur Linderung chronischer Taubheit, der Einschnitt ins Trommelfell wird heute noch angewandt. Er entdeckte eine wichtige Absonderung der Nebennieren, die später Adrenalin genannt wurde. In seinen jungen Jahren wurde er als genialer und geschickter Arzt akzeptiert und seine Fachartikel in Zeitschriften veröffentlicht. Als Augenarzt konnte ihn das Anpassen von Gläsern nicht zufrieden stellen, da sich die Sehkraft dadurch meist verschlechterte. Durch Experimentieren fand er wirksame Übungstechniken. Das seine Studenten ihre Brillen ablegen konnten, führte in Fachkreisen zu Feindseligkeit. Er verließ New York und zog nach North Dakota. Er beobachtete bei Mensch und Tier in verschiedenen Emotionen (glücklich, traurig, wütend, ängstlich) und Situationen den Brechungszustand der Augen durch Retinoskopuntersuchungen. So fand er heraus, dass der Brechungszustand ganz und gar keine statische Angelegenheit war, sondern je nach emotionaler Verfassung schwankte.

Als Ergebnis seiner Forschungen entwickelte er sein Übungsystem, dass überragende Erfolge verzeichnen konnte. Seine Akkommodationstheorie, die gegensätzlich zur traditionellen Helmholtz-Theorie war, erachtete die äußere Augenmuskulatur als maßgeblichen Faktor. (Augen, aus denen die Linse operativ entfernt wurde, waren immer noch akkommodationsfähig.) Er gewann die Einsicht, dass der Brechungsfehler eine chronische Kontraktion (Verspannung) gewisser äußerer Augenmuskeln war, die zur Verformung des Augapfels führten. Diese Verspannungen entzogen sich im Allgemeinen der bewussten Kontrolle, um dies indirekt zu erreichen bezog er die mentale Seite des Sehens mit ein. Er kam zur Überzeugung, dass eine Beeinträchtigung der Sehleistung immer an einen mentalen Zustand gekoppelt war. Die Aufmerksamkeitsstörungen der Augenpatienten setzten sich aus zwei Faktoren zusammen zum Ersten aus einer Dezentralisierung und damit Schärfeverlust und zum Zweiten einer eingeschränkten Aufmerksamkeit der freien Beweglichkeit von Gegenstand zu Gegenstand. Deshalb versuchte er Psyche und Augen zu entspannen um deren Beweglichkeit wieder herzustellen und sie zu zentrieren. Er bildete Laienpraktiker aus, da es unmöglich war, die vielen Patienten alle selbst zu behandeln. Margaret D. Corbett war die herausragende Lehrerin, sie arbeitete mit Aldous Huxley zusammen und leitete Augenschulen nach seiner Methode.

Henry Benjamin (Autor: "Ohne Brille bis ins hohe Alter") und Aldous Huxley (Autor: "Die Kunst des Sehens"), beide lebten zur Zeit von Dr. W. Bates. Sie standen beide kurz vor der Erblindung und haben durch Augenübungen nach Dr. Bates ihr Augenlicht wiedererlangen können. Henry Benjamin konnte dann ein Studium der Naturwissenschaften anstreben und brachte wichtige Aspekte in das Sehen ein wie eine Diät zur Sehkraftförderung und durchblutungssteigernde Bewegungsübungen. Sein Buch war eines der ersten Werke über Augentraining.